Verein
Geschichte des
FV Tumringen 1910 e.V
Verpönt und verhaßt, war der Fußball in der damaligen Zeit - auch bei den Behörden. So war es auch in dem kleinen Bauerndorf Tumringen. Da zu benötigte man Fußballpioniere, die viel Mut hatten, einen Fußballverein zu gründen, um gegen Anfeindungen von allen Seiten bestehen zu können. Eine Handvoll junger Männer wagt es. An der Spitze Fritz Holdermann, später Arzt und Friedrich Schuler, später Pfarrer. Sie gründeten am 30. Oktober 1910 den Fußballverein Tumringen.
Ein weiteres großes Hindernis, das hinzukam, war die Platz frage. Wo
sollte man dem runden Leder nachjagen? Von der Gemeindeverwaltung
konnte man kein Entgegenkommen erwarten.
Man fand schließlich eine
Rasenfläche linksseitig der Wiese beim Steg nach Röttelweiler, wo
einst die Pappeln standen. Es wurden vier Pfähle in den Boden gerammt
und Querbalken darauf genagelt.
So standen die Tore, natürlich ohne
Tornetze.
Einen Schnürball besorgte Fritz Holdermann.Aber
die Freude am Fußball dauerte nur vier Jahre. Dann brach der
1.Weltkrieg ( 1914 - 1918 ) aus und bereitete dem Sport ein jähes Ende.
Am 30. Juni 1920 traf man sich im Gasthaus " zum Mättli " wieder, um über die Wiederaufnahme des Spielbetriebes zu diskutieren. Am 13. Juli 1920 wurde eine Versammlung einberufen, die eine neue Vorstandschaft wählen sollte. da mit waren die Voraussetzungen für die Aufnahme des Spielbetriebes gegeben, wenn da nicht die Platz frage im Raum gestanden hätte.
Nach langen Bemühungen gelang es schließlich, eine Wiese bei der Wybert-Fabrik vom " Kronenwirt " Herr Knoll zu pachten. Der Pachtzins betrug ohne Unkosten 250 RM. Um finanziell über die Runden zu kommen, mußten hohe Beiträge geleistet werden. So betrug die Aufnahmegebühr in den Verein alleine 10 RM. Trotzdem nahmen zwei aktive Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die Größe des Platzes entsprach in keiner Weise den Normen des DFB - aber man mußte sich da mit abfinden.
Zwischen den Jahren 1922 und 1926 ruhte der Spielbetrieb wiederum, und es wurden laufend Anträge an die Gemeinde gestellt, die um Überlassung des Flugplatzes an der Wiese als Sportplatz baten. Von der Verwaltung gab es nur Ablehnungen. Im Jahre 1925 vereinigte sich der Fußballverein mit dem Turnverein. Aber schon nach einem Jahr trennte man sich wieder. 1926 stellte man ein Gesuch an das Kultusministerium,
mit der Bitte " uns zu helfen ".
Erst dann bekam man eine Zusage der Gemeinde. Endlich hatten wir wieder einen Sportplatz mit den Maßen 100 x 60 m. Dies hatte der Verein vor allem jenen Männern zu verdanken, die mit großem Einsatz das Weiterbestehen unseres Vereines gesichert hatten.
In sportlicher Hinsicht war die Bilanz der 1. Mannschaft sehr gut. In der Saison 1929/30 und 1930/31 wurde die 1.Mannschaft Vizemeister.
Durch den Dammbau mußte der Sportplatz " an der Wiese " um 20 m nach Osten verlegt werden, damit die Größe des Spielfeldes erhalten blieb. 1982 fiel dieser Sportplatz dem Straßenbau ( B317 ) zum Opfer.
Den größten Erfolg errang unsere 1. Mannschaft 1931/32. Ungeschlagen wurde sie Meister der Kreisklasse 2 und schaffte da durch den Aufstieg in die Kreisklasse 1. In der Saison 32/33 belegte unsere Mannschaft den 4. Platz in der Tabelle. 1933/34 wurde sie erneut Meister. da mit erfolgte der Aufstieg in die zweit höchste Spielklasse des DFB, der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte, aus der man ein Jahr später wieder abstieg.
Die 2.Mannschaft, sowie die Jugend konnten beachtliche Erfolge erzielen. Die Saison 1961/62 war endlich wieder von Erfolg gekrönt.
Die 1. Mannschaft errang mit drei Punkten Vorsprung die lang ersehnte Meisterschaft und da mit den Aufstieg in die A - Klasse. Am 6. Juni 1962 wurde sogar die Bezirksmeisterschaft errungen. Leider mußte man 1963/64 wieder in die B-Klasse absteigen. Das Jahr 1967 wurde für den Verein das schwärzeste in der Vereinsgeschichte.
Obwohl die 1. Mannschaft einen Mittelfeldplatz in der B-Klasse belegte, mußte sie beim Bezirkstag auf Antrag einiger Vereine und nach Abstimmung wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls in die C-Klasse absteigen. Eine höchst unsportliche Maßnahme. Durch diesen Zwangsabstieg verließ der größte Teil der Spieler den Verein und man war wieder am Nullpunkt angelangt. Nachwuchs für die Aktiven gab es nicht, da es versäumt wurde, in den vergangenen Jahren eine Jugendabteilung zu unterhalten.
Über 13 Jahre fristete die 1. Mannschaft ihr Dasein in der C-Klasse, bis ihr endlich 1979 der Wiederaufstieg in die B-Klasse ( heute Kreisliga A ) gelang. Der größte Teil der Spieler stammte aus der A-Jugend. Ein Erfolg der sehr guten Jugendarbeit. Man tat sich schwer in dieser Klasse.
Oft gelang es erst in den letzten Spielen die Punkte zu erringen, um den Abstieg zu entgehen.
Durch den Straßenbau wurde der Verein 1981 erneut heimatlos.
Rot-Weiß Lörrach gewährte uns Asyl, so daß die Punktspiele im Rot-Weiß-Stadion stattfinden konnten. Die neue Sportanlage mit Clubheim im Grütt wurde 1982 fertiggestellt und wir konnten in das schöne und moderne Clubheim einziehen.
1989 erwischte es uns doch, und wir stiegen in die Kreisliga B ab. Nur ein Jahr später Hatte uns die Kreisliga A wieder.
Nach dem Abgang von einigen Leistungsträgern konnte man 1997 den Abstieg in die Kreisliga B nicht verhindern.
( Quelle : 90 Jahre FVT )
Nachdem in den 60er Jahren es versäumt wurde eine Jugendabteilung zu unterhalten, baute aus diesem Grund Gustav Sütterlin eine Jugendabteilung auf und zwar eine B- und C- Jugend. Die ersten Erfolge zeigten sich 1972. Die C-Jugend wurde Staffelmeister. Ein weiterer Erfolg seiner Arbeit bracht im Jahr 1977 der A-Jugend die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksstaffel. Auch die C-Jugend wurde wiederum Staffelmeister.
Max Vogtsberger übernahm 1982 mit gutem Erfolg die Jugendabteilung. Peter Passenheim war Jugendleiter ab 1989. kontinuierlich wurde die Arbeit im Jugendbereich fortgesetzt und jedes Jahr gelang es uns Jugendspieler in die 1. und 2. Mannschaft einzubauen. Allerdings gingen auch viele Spieler zu anderen Vereinen, die Abwerbemethoden wurde rauher und es bedurfte oftmals langer Überzeugungsarbeit Spieler beim FV Tumringen zu halten.
Seit 1998 unter der Leitung von Bernhard Escher ist die Jugendabteilung mittlerer weile auf über 200 Jugendspieler angewachsen.
Sie sind in 7 Mannschaften gegliedert und organisiert.
Seit Jahren kann der FV Tumringen in der Jugendabteilung alle Jugenden, d. h. alle Altersklassen anmelden, welche in der Spielrunde selbst und bei Bezirksmeisterschaften ihr Können zeigen. Daneben bestehen sehr gute Kontakte zu den Jugendabteilungen in Lörrach selbst und den Ortsteilen so, dass eine große Anzahl an Turnierbesuchen im Sommer und Winter durchzuführen sind.
Die Jugendabteilung selbst organisiert zusätzlich jährlich 2 Turniere; jeweils im Sommer und im Winter. Aber auch außerhalb des Trainings- und Spielbetriebs ist der FVT in der Jugendarbeit tätig. So werden Wanderungen, Teilnahmen beim Stadtlauf Lörrach und Freizeitmaßnahmen in den einzelnen Jugenden selbst durchgeführt. Die Jugendabteilung kann auf bewährte Trainer und Betreuer zurückgreifen.
Zusammen mit der Führung, der Jugendabteilung bilden sie eine bemerkenswerte Gemeinschaft welche leicht auch schwierigere Lagen in der Jugendarbeit bewältigen kann.
( Quelle: 90 Jahre FVT )